Der Magen-Fahrplan im „Rheinhessischen Platt“ verspricht allerlei

„Kommt wir gehen heute Abend in den ‚Schinderhannes‘, da können wir einen gemütlichen Abend bei gutem Essen mit einem Glas Wein verbringen.“ „’Schinderhannes‘? Da muss es doch wie im Leben eines Verbrechers aussehen.“ – Du erklimmst die Treppen und stehst vor einer großen runden Holztür. Der erste Versuch in die Wärme zu gelangen scheitert. Die Tür lässt sich nur mit Gewalt öffnen. „Passt ja zu einem Verbrecher.“

Dann trittst du ein. Dort baumeln sie. Geräuchterte Würste über der Theke. An einem der Tische hängt eine Kirchenglocke als Lampe, über dem nächsten befindet sich ein Kronleuchter mit Katzenfiguren und Würsten. Dein Blick schweift weiter über noch mehr Tische mit noch kurioseren Lampen. Maria und Josef bewachen den Raum von den Kirchenglasfenstern aus. Dein Blick sucht sich den Weg von einem dreieckigen Tisch, über das Kaminholz zur verglasten Feuerstelle. Im Kamin verzehren kleine, wärmende Flammen das Holz. Tröge aus Porzellan oder ein altes Spinnrad spiegeln die Sammelleidenschaft des Wirts wider.

Der Magen-Fahrplan im „Rhoihessisch Platt“ verfasst, verspricht allerlei rustikale Kleinigkeiten, aber auch größere rheinhessische Gerichte wie Schinderhannes sie auch auf seinen Reisen verzehren durfte. Das Wasser läuft einem im Mund zusammen bei „reifen rhoihessischen Bauernhandkees mid Musig“, „zwaa Weißbrodschdiggelscher mid gequedschde Knobblaach unn Budder, im Oowe uffgebagge“ oder der deftigen „Rumm-ford-Pann, des is des, was in de Kisch rumm sted unn fod muss“.